Managed Kubernetes vs. Kubernetes On-Premises

Managed Kubernetes vs. Kubernetes On-Premises

Managed Kubernetes vs. Kubernetes On-Premises – setze ich auf ein Managed Kubernetes-Angebot oder betreibe ich Kubernetes besser selbst? Für manche stellt sich diese Frage natürlich erst gar nicht, da es vom Konzern oder dem eigenen Betrieb strategisch vorgegeben wird. Für alle anderen sollen die folgenden Zeilen helfen, einen Überblick über die Vor- und Nachteile von Managed Kubernetes und On-Premises zu erhalten und auf technische Herausforderungen hinzuweisen.

Wieso Kubernetes?

Um auch Leser abzuholen, die noch nicht ganz soweit sind, möchte ich einleitend nicht unerwähnt lassen, wieso es eigentlich so einen Hype um Kubernetes gibt und warum man sich unbedingt damit befassen sollte. Kubernetes ist klarer Sieger im Kampf um die Container-Orchestrierung. Dabei geht es um viel mehr, als nur Container auf einer Vielzahl von Nodes zu starten. Es ist die Art und Weise, wie die Anwendung von der Infrastruktur entkoppelt und abstrahiert wird. Textbasierte und versionierbare Konfigurationsdateien, ein ziemlich komplettes Featureset, das Ökosystem der Cloud Native Computing Foundation und andere Third-Party-Integrationen sind aktuell ein Garant für den Erfolg des Frameworks. Kein Wunder, dass es derzeit – trotz relativ steiler Lernkurve – „Developer’s Darling“ ist. Kubernetes versteht sich selbst als „First-Class-Citizen“ der Cloud. Mit Cloud sind hier die Infrastructure as a Service-Angebote der Hyperscaler wie AWS, Azure und Google, aber natürlich auch anderer Hoster wie beispielsweise NETWAYS gemeint. Auf Basis dieser bereits bestehenden IaaS-Infrastruktur fühlt sich Kubernetes besonders wohl, denn es werden zum Beispiel Infrastrukturdienste für Storage und Netzwerk wiederverwendet. Das besondere an Kubernetes ist zudem, dass es „cloud-agnostic“ ist. Das bedeutet, die eingesetzte Cloud wird abstrahiert und man ist vom Cloud-Dienstleister unabhängig. Ebenfalls sind Multi-Cloud-Strategien möglich. In unserem Webinar und unserer Kubernetes-Blogserie wird der Einstieg in Kubernetes und dessen Möglichkeiten gezeigt und erklärt.

Managed Kubernetes

Der einfachste Weg zu einem funktionalen Kubernetes Cluster ist sicherlich, die Verwendung eines Managed Kubernetes-Angebots. Managed Kubernetes-Angebote sind nach nur wenigen Klicks und somit in nur wenigen Minuten einsatzbereit und beinhalten in der Regel eine betreute Kubernetes Control-Plane und zugehörige Nodes. Als Kunde konsumiert man eine wahlweise hochverfügbare Kubernetes API, über die letztendlich das Kubernetes Cluster bedient wird. Der Anbieter kümmert sich anschließend um Updates, Verfügbarkeit und Betrieb des K8s-Clusters. Bezahlt wird nach eingesetzten und verwendeten Cloud-Ressourcen. Im Abrechnungsmodell gibt es nur marginale Unterschiede. Manche Anbieter werben mit einer kostenfreien Control-Plane, dafür kosten dann die eingesetzten VMs wiederum mehr. Die technischen Features sind umfassend, die Unterschiede zwischen den Angeboten aber eher minimal. Es gibt Unterschiede in der eingesetzten Kubernetes-Version, der Anzahl von Verfügbarkeitszonen und Regionen, der Möglichkeit für High-Availability-Cluster und Auto-Scaling oder ob zum Beispiel eine aktivierte Kubernetes RBAC-Implementation zum Einsatz kommt. Der echte Vorteil eines Managed Kubernetes-Angebots ist, dass man sofort starten kann, kein operatives Datacenter- und Kubernetes-Fachwissen benötigt und sich auf die Expertise des jeweiligen Anbieters stützen kann.

Kubernetes On-Premises

Im totalen Kontrast steht dazu die Variante, sein Kubernetes bei sich im Rechenzentrum selbst zu betreiben. Um im eigenen Rechenzentrum eine cloudähnliche Funktionalität zu erreichen, müssten die Managed Kubernetes-Lösungen weitestgehend nachgebaut werden. Das hat es durchaus in sich – soviel sei vorab verraten. Wer Glück hat, betreibt bereits einige notwendige Komponenten. Technisch gibt es nämlich einige Herausforderungen:

  • Automatische Deployments

Für das Deployment eines oder mehrerer Kubernetes Cluster und zur Gewährleistung der Konsistenz, ist es ratsam – wenn nicht sogar zwingend notwendig – einen automatischen Deployment-Prozess einzurichten, sprich Configuration Management mit z.B. Ansible oder Puppet in Kombination mit dem Bootstrapping-Tool kubeadm. Alternativ gibt es Projekte wie kubespray, die mit Ansible Playbooks Kubernetes Cluster bereitstellen können.

  • Netzwerk

Neben dem eigentlichen Netzwerk, in dem sich die Nodes befinden, bildet Kubernetes innerhalb des Clusters ein zusätzliches Netzwerk. Eine Herausforderung ist die Wahl des passenden Container Network Interfaces. Das Verständnis für Lösungen, die Technologien wie VXLAN oder BGP einsetzen, ist ebenfalls zwingend erforderlich und hilfreich. Zusätzlich gibt es eine Besonderheit für Ingress-Traffic, der in das Cluster-Netzwerk geleitet wird. Für diese Art Traffic erstellt man für gewöhnlich ein Kubernetes-Service-Objekt mit dem Typ „Loadbalancer“. Kubernetes verwaltet dann diesen externen Loadbalancer. In einer IaaS Cloud mit LBaaS-Funktionalität kein Problem, aber in einem Rechenzentrum gestaltet sich das unter Umständen jedoch schwerer. Proprietäre Loadbalancer oder das Open Source-Projekt MetalLB können hilfreich sein.

  • Storage

Ähnlich wie mit der Auswahl des passenden CNIs gestaltet es sich teilweise schwer mit der richtigen Auswahl des Storage Volume Plugins. Zudem muss natürlich auch das passende Storage betrieben werden. Beliebt und geeignet ist zum Beispiel Ceph. Ob man sich diesen technischen Herausforderungen stellen will, kann man als Leser vermutlich schnell selbst beantworten. Sie sollten jedoch keinesfalls unterschätzt werden. Als Gegenwert für den harten und eher steinigen Weg erhält man dafür mit dem eigenen Setup definitiv Unabhängigkeit gegenüber Dritten und stets die volle Kontrolle über seine IT. Ebenso wertvoll kann das erlernte Know-how sein. Finanziell hängt es stark von bereits existierenden Strukturen und Komponenten ab, ob es einen tatsächlichen Vorteil gibt. Vergleicht man nur die Kosten für Compute-Ressourcen, mag es durchaus günstiger sein. Nicht zu unterschätzen sind jedoch die enormen initialen Zeitaufwände für Evaluierung, Proof of Concept, Setup und der anschließende ständige Aufwand für den Betrieb. Fazit Wie immer gibt es für die beiden vorgestellten Varianten Managed Kubernetes und Kubernetes On-Premises Vor- und Nachteile. Je nach Unternehmen, Struktur und Personal gibt es sicher gute Gründe, sich für die eine oder die andere Variante zu entscheiden. Klar gibt es auch Hersteller, die den Spagat zwischen beiden Welten versuchen. Welche Art für ein Unternehmen die effizienteste und sinnvollste ist, muss also ganz individuell beantwortet werden. Tendiert man zu einer Managed Lösung, gibt es gute Gründe, sich für NETWAYS Managed Kubernetes zu entscheiden. Da wäre zum Beispiel unser engagiertes Team mit unseren kompetenten MyEngineers, die unsere Kunden erfolgreich auf dem Weg in die Welt der Container begleiten. Ein weiterer Grund ist der direkte und persönliche Kontakt zu uns. Andere gute Gründe und Vorteile erklären meine Kolleginnen und Kollegen oder ich auch gerne persönlich.